Die verflixte 4. Klasse: Gelassen durch das Übertrittsjahr in Bayern
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1. Von Anfang an: Struktur für den Schulalltag schaffen
Ein geregelter Schulalltag und feste Lernroutinen geben Halt und schaffen Entspannung. Planen Sie feste Zeiten für Hausaufgaben und Lernen ein und richten Sie ihrem Kind einen ruhigen Arbeitsplatz ein. Gerade in der 4. Klasse ist es sinnvoll, Struktur und feste Zeiten für Schul- und Freizeit zu schaffen.
Tipp: Behalten Sie den Gesamtüberblick und geben Ihrem Kind gleichzeitig Freiräume, sich zu organisieren und vorzubereiten.
2. Sich über das Schulsystem informieren
Das bayerische Schulsystem ist sehr durchlässig und bietet viele verschiedene Wege zu einem adäquaten Schulabschluss. Gerade in einem Alter, in dem entwicklungspsychologisch betrachtet, so viel bei Kindern passiert, ist es aus pädagogischer Sicht ungünstig, nach 4 Jahren Grundschulzeit bereits die "Weichen" für den weiteren schulischen Werdegang zu stellen.
Glücklicherweise gibt es trotz dieser vermeintlichen Weichenstellung in der 5. Klasse viele Möglichkeiten, sich gut zu entwickeln.
Tipp: Informieren Sie sich auf der Website des bayerischen Kultusministeriums über das Schulsystem und die einzelnen Schulformen. Nutzen Sie Online-Portale wie das „Elternportal Bayern“ oder „Schule in Bayern“ und besuchen Sie die Infoveranstaltungen der weiterführenden Schulen. Zudem gibt es eine Schulberatung in Bayern.
3. Die Bedeutung von Noten verstehen
Noten sind ausschlaggebend für den Übertrittsschnitt, sagen aber an sich wenig über die Fähigkeiten eines Kindes aus. Sie geben lediglich an, wie gut ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Setting zurechtgekommen ist. Als Eltern helfen Sie ihrem Kind, wenn Sie ihm vermitteln, dass Noten nur ein Teil des Lernprozesses sind, nichts über seinen Wert als Mensch aussagen und seine Stärken auf vielfältige, auch andere Art und Weise zum Tragen kommen.
Tipp: Betonen Sie, dass jeder Weg wertvoll ist und dass das bayerische Schulsystem vielfältige Möglichkeiten bietet.
4. Den Austausch mit Lehrkräften pflegen
Regelmäßige Gespräche mit den Lehrkräften und deren Wahrnehmung geben Ihnen wertvolle Einblicke in den Schulalltag Ihres Kindes.
Tipp: Vereinbaren Sie, falls nötig, schon frühzeitig Sprechstunden, um sich mit der Lehrkraft auszutauschen, wie Sie an einem Strang ziehen können, um Ihr Kind zu unterstützen.
5. Realistische Erwartungen setzen und alternative Wege offenhalten
Kinder entwickeln sich unterschiedlich und nicht jede Schulform passt für jeden sofort.
Wichtig ist, dass Sie für Ihr Kind den Bildungsweg finden, der seinen Interessen und Fähigkeiten am besten entspricht.
Tipp: Bleiben Sie mit ihrem Kind darüber im Gespräch, dass der Übertritt kein „letztes Urteil“ ist. Ermutigen Sie es, seine Talente zu entdecken und eigene Interessen zu verfolgen, unabhängig vom Schultyp.
6. Selbstfürsorge und Gelassenheit als Vorbild
Ihre Gelassenheit und Ihr Vertrauen geben Ihrem Kind Sicherheit. Kinder spüren es, wenn Eltern ruhig und zuversichtlich bleiben – das hilft, die Unsicherheiten dieser Phase gut zu überstehen. Auch in Bezug auf das, was andere Kinder, Freunde und andere Familienmitglieder sagen.
Tipp: Ein gelassener Umgang mit dem Übertritt schafft für Ihr Familienleben mehr Entspannung und zudem mehr Raum für schöne, gemeinsame Familienerlebnisse.
Gemeinsam sicher durch die 4. Klasse
Die 4. Klasse ist eine herausfordernde Zeit. Mit einer guten Struktur, fundiertem Wissen über das Schulsystem und einer ruhigen Begleitung stärken Sie ihr Kind für den Übergang – und zeigen ihm, dass Bildung ein vielseitiger und flexibler Weg ist. So kann auch das Übertrittsjahr zu einer positiven Erfahrung in der Lernreise Ihres Kindes werden.
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